E Hätz för Kölle

Jeder Mensch hat etwas zu erzählen, aber manche können ganze Bücher füllen. Der Kollege Willy Höveler aus der Reprostelle von YNCORIS ist einer von ihnen. Denn in seiner Freizeit führt er nun bereits seit 27 Jahren Menschen durch seine geliebte Heimatstadt.
Höveler wurde 1967 in Köln-Mülheim geboren. Im heute bevölkerungsreichsten Stadtteil der Rheinmetropole tat er die ersten Schritte von vielen Tausend, die ihn seither durch die Straßen und Gassen seiner Heimatstadt führten.
BERUF
Einen seiner Wege, nämlich sein beruflicher, begann an einem für einen YNCORIS Mitarbeiter doch recht ungewöhnlichen Ort: einer Metzgerei. Wie es so ist, kommt man dort gerne mal ins Gespräch mit den Kunden. Einer davon war bei der Deutschen Bahn beschäftigt und erzählte dem jungen Willy davon, dass man doch gerade Nachwuchs suchte. Der überlegte nicht lange und ein neuer Lebensabschnitt als Lokrangierführer begann. Nach 14 Jahren wechselte er dann von der DB zur YNCORIS, wo er ab 2002 mit dafür sorgte, dass alles wie auf Schienen läuft.
Auch hier war Organisationstalent, Teamkompetenz und Know-how gefragt. Wenn dutzende Wagen eintreffen, müssen diese genauestens gesteuert werden und die Abläufe sitzen. Dass der Beruf auch für den Nachwuchs wirklich interessant ist, davon ist Willy Höveler überzeugt: „Gerade die neuen technischen Entwicklungen sind doch sehr reizvoll. Es macht Spaß mit funkferngesteuerten Lokomotiven zu arbeiten und auch die Digitalisierung bietet für die Zukunft echte Vorteile.“
Nach einigen gesundheitlichen Rückschlägen musste Höveler ein neues Kapitel aufschlagen. Jetzt arbeitet er in der Reprostelle und freut sich, so immer noch Teil der YNCORIS Familie sein zu können.
Was passiert eigentlich in der Reprostelle?
Die Reprostelle von YNCORIS vervielfältigt unterschiedlichste Vorlagen. Das Team scannt, kopiert, plottet und druckt aus. Dazu stehen unter anderem Farb- und Schwarz-weiß-Kopierer von A4 bis A0 bereit. Außerdem erstellen sie praktische Abreißblöcke, binden Dokumente und laminieren ebenfalls bis zu einer Größe von A0.
BERUFUNG
Neben seiner Tätigkeit bei YNCORIS schlägt sein Herz aber voller Leidenschaft für sein Hobby. Höveler führt nämlich in seiner Freizeit unentgeltlich durch Köln. Obwohl es vielmehr Stadterlebnisse sind, die seine Gäste hier erfahren. Denn seit 27 Jahren lernt man mit ihm ein Köln kennen, das in keinem Reiseführer zu finden ist und nicht im Programm der offiziellen Stadtführer auftaucht. Geheime Hinterhöfe, spannende
Geschichten und überraschende Fakten machen jede Führung dabei zu einem echten Event.
In einer Stadt mit einer solchen Historie gibt es viele Geschichten zu erzählen. Als wandelndes Lexikon kennt Höveler vielleicht nicht alle, aber doch sehr, sehr viele von ihnen. Wer weiß schon, welche weltberühmte Automarke aus Italien in Köln ihr erstes Modell überhaupt produziert hat, wo das erste 5-Sterne Hotel der Welt stand und wie dereinst der Schutt nach den Bombardierungen im 2. Weltkrieg durch die engen Straßen der Stadt transportiert wurde?
Natürlich darf auch das Wahrzeichen der Stadt auf seinen Führungen nicht fehlen. Als Mitglied im Dombauverein hat er Zugang zu den Archiven des Weltkulturerbes und kann seinen Gästen auch darum echtes Insiderwissen vermitteln.
Immer an seiner Seite ist seine Frau Dagmar, mit der er seit August 2000 verheiratet ist. Als unverzichtbarer Teil im „Team Höveler“ übernimmt sie seit jeher die Organisation der
Führungen. Sie kümmert sich um die Reservierungen für die abschließenden Besuche in den Brauhäusern, sorgt dafür, dass auch während der Führung alle versorgt sind und – ganz wichtig – fragt ihren Mann vor jeder Tour nochmal ab, damit er auch keine der vielen Informationen, Anekdoten und Geschichten vergisst.
Besondere Freude machen dem Paar die Stadtführungen mit Kindern. „Die größte Gruppe waren mal 42 Kinder mit neun Betreuern. Das Wichtigste ist natürlich, dass sich die Kleinen nie langweilen und Freude haben. Die Pänz passen auch gut auf, denn am Ende jeder Führung kann man etwas gewinnen. Einmal gab es auch eine Sondergenehmigung vom 4711-Haus. Auf der anschließenden Bahnfahrt konnte man sehr gut riechen, dass der Besuch ein voller Erfolg war“, schmunzelt Höveler.
ZUKUNFTSAUSSICHTEN
Natürlich möchte Höveler so lange es geht bei YNCORIS bleiben. Hier hat er seine berufliche Heimat gefunden und erlebt, wie wichtig es ist, einen Arbeitgeber zu haben, der seine Mitarbeitenden unterstützt. „YNCORIS ist für mich eine Insel in der Arbeitswelt. Auch als es mir gesundheitlich schlecht ging, stand das Unternehmen voll hinter mir. Diese Sicherheit hat mir sehr geholfen, wieder gesünder zu werden und das werde ich nie vergessen“, so Höveler.
Was sein Hobby betrifft, hat er auch noch Pläne. Für sein neuestes Projekt möchte er gerne mit Schulen in weniger privilegierten Stadtteilen zusammenarbeiten. Auch hier kommt für ihn eine finanzielle Entlohnung nicht in Frage, denn er versucht nach dem Motto „Hinterlasse die Welt etwas besser, als du sie vorgefunden hast“ zu leben. Das ist dem Kölner mit großem Herz Belohnung genug.
Mehr entdecken, neue Geschichten sammeln, das ist auch das private Ziel des Ehepaares. Die nächste Reise zur Silbernen Hochzeit führt sie in Begleitung der Tochter in eine Metropole eines ganz anderen Kalibers – nämlich in die größte Stadt der Welt, nach Tokio in Japan.