22. Oktober 2025

Sonderanfertigung für „Mission possible“

Das Sonderfahrzeug für Kanalarbeiten ist passgenau auf Einsätze im Chemiepark abgestimmt.

James Bond alias Sean Connery zeigt 1964 in dem Film "Goldfinger" erstmals, wie nützlich ein Fahrzeug mit berufsbedingten Skills sein kann: Der Aston Martin DB5 ist das erste Fahrzeug von 007 mit speziellen Extras wie Schleudersitz und Reifenschlitzer. Nicht minder stolz ist Thomas Recher, Teamleiter Bautechnik, auf das Sonderfahrzeug für Kanalarbeiten, denn es ist passgenau auf die erforderlichen Einsätze im Chemiepark abgestimmt und erleichtert dem Team ihre harte Arbeit.

„Das Team Bautechnik kümmert sich um bautechnische Spezialgewerke“, erläutert Thomas Recher, Teamleiter Stillstands-/Baumanagement: „Neben dem klassischen Sonderbau zählen zu unseren Aufgaben auch der Säurebau, Installation von Absturzsicherung und Seilanlagen auf Dächern, Beton- und Dachsanierung, sowie der Brandschutz. Auch die Auswaschungen am Beton in den Kanälen und Schächten sind gemäß Wasserhaushaltsschutzgesetz regelmäßig zu prüfen und zu sanieren. Die Einsatzkräfte in den Kanälen sind unsere Spezialagenten, denn allein das Arbeiten in der notwendigen Schutzausrüstung ist schon sehr belastend – und einen Hang zur Klaustrophobie – Panik in engen Räumen – sollte man auch nicht haben.“

Die Arbeiten im Kanal erfordern hohe Sicherheitsanforderungen, dazu zählt auch eine Atemschutzausrüstung.

Das gesamte Team hatte sich bei der Planung des Fahrzeugs eingebracht. Das ist das Ergebnis:

Ein Notstromaggregat und einen Kompressor zum Aufblasen der Dichtkissen gab es auch im Vorgängermodell, neu ist jedoch die Ausstattung des Fahrzeugs mit einem Kran. Mit diesem können nun die Kanaldichtkissen und die Tauchpumpe, die rund 30 Kilogramm wiegt, heruntergelassen werden. Die Kanäle sind bis zur Kanalsohle fünf bis sechs Meter tief, der tiefste sogar neun Meter. Früher mussten die Männer diese Gewichte manuell tragen, mit Atemmaske und Schutzausrüstung ist dies doppelt schwer. Zudem verfügt das neue Fahrzeug über eine Hebebühne am Heck. Auch diese Neuerung erspart Schlepperei, denn früher musste die Ausstattung von der Pritsche manuell entladen werden. Das Fahrzeug verfügt über ein Luftfahrwerk, damit es per Luftbalg stets austaxiert werden kann und in der Waage steht. Ein Plus an Verkehrsabsicherung bieten die Rundumleuchten und die markante Außenbeleuchtung. Nicht nur auf der Straße, auch auf der Wiese kommt das neue Fahrzeug besser zurecht. „Der fehlende Allradantrieb des Vorgängers machte uns bei unbefestigten Untergründen Probleme“, berichtet Thomas Recher.

Noch immer sind die Kanalarbeiten für die Mitarbeiter kein „Spaziergang“, doch helfen die geplanten und 1:1 umgesetzten technischen Besonderheiten des neuen Fahrzeugs erheblich.