Notfallmanager im Chemiepark Knapsack

Im Chemiepark Knapsack ist der Notfallmanager eine zentrale Funktion innerhalb der Gefahrenabwehrorganisation des Standortes. Er hat im Einsatzfall weitreichende Entscheidungsbefugnisse vertritt die Chemieparkinteressen nach innen und außen, ist Ansprechpartner für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (unter anderem öffentliche Feuerwehr und Polizei) sowie Schnittstelle zwischen technischer Einsatzleitung der Werkfeuerwehr und dem Werkskrisenstab (Zentrale Einsatzleitung).
Die Funktion des Notfallmanagers wurde im Jahr 1997 im Chemiepark Knapsack eingeführt und bis heute erfolgreich weiterentwickelt. Insgesamt gibt es sechs Mitarbeiter, die die Aufgabe des Notfallmanagers übernehmen. Dabei handelt es sich um erfahrene Führungskräfte der InfraServ Knapsack mit einer naturwissenschaftlichen oder ingenieurstechnischen Ausbildung. Diese wird mit Übernahme der Notfallmanager-Tätigkeit um eine spezielle Einarbeitungsphase ergänzt, die alle notwenigen anlagenspezifischen Kenntnisse und einsatzrelevanten Informationen und Prozesse vermittelt.
Der Notfallmanager ist 24 Stunden im Dienst. Sobald eine Alarmierung eingeht, rückt er gemeinsam mit der Werkfeuerwehr zum Einsatzort aus. Der Notfallmanager beurteilt gemeinsam mit dem Einsatzleiter der Werkfeuerwehr die Lage, stuft das Ereignis ein, setzt je nach Ausmaß und Gefahrenlage eine Meldung an die Behörden ab, beruft den Werkskrisenstab ein und veranlasst zur Warnung von Mitarbeitern und Nachbarschaft die Auslösung interner und externer Sirenen. Er hat im Einsatzfall weitreichende Entscheidungsbefugnisse und kann, wenn nötig, auch in den Betriebsablauf der Anlagen am Standort eingreifen, um die Gefährdung und Auswirkungen für Mensch und Umgebung so gering wie möglich zu halten. Gemeinsam mit dem Einsatzleiter der Werkfeuerwehr, einem verantwortlichen Ansprechpartner des betroffenen Betriebs sowie unter Umständen weiteren externen Einsatzkräften bildet er in einem, mit allen erforderlichen Kommunikationsmitteln ausgestatteten, Einsatzleitcontainer die technische Einsatzleitung des Chemieparks Knapsack.
Sobald bei einem Ereignis der Werkskrisenstab einberufen wird, berichtet der Notfallmanager regelmäßig über den aktuellen Sachstand an den Werkskrisenstab, tauscht Informationen aus und stimmt sich zur weiteren Vorgehensweise sowie zu Unterstützungsmaßnahmen ab. Der Werkskrisenstab übernimmt dann unter anderem die weitere Information der Behörden und Öffentlichkeit.
Außerhalb des Einsatzgeschehens arbeiten die Notfallmanager in verschiedenen Führungspositionen bei der InfraServ Knapsack. Jede dieser Positionen hat eine Schnittstelle und Nähe zum Thema Sicherheit oder Gefahrenabwehr. Von den Aufgaben in seinem regulären Tagesgeschäft ist der diensthabende Notfallmanager aber sofort befreit, wenn eine Alarmierung oder ein Anruf auf dem Bürgertelefon eingeht, welches auf den Notfallmanager aufgeschaltet ist, um eine 24/7-Erreichbarkeit für den Chemiepark sicherzustellen. Bei einem größeren Ereignis wird das Bürgertelefon von einem speziell geschulten Bürgertelefonteam übernommen.
Jeder Notfallmanager-Dienst startet morgens um acht Uhr und dauert an bis zum darauffolgenden Morgen. Danach wird der 24-Stunden-Dienst an den nächsten Kollegen übergeben. Alle 14 Tage wechseln sich so tageweise zwei Kollegen ab. Abends findet sich der Notfallmanager in separaten Räumlichkeiten bei der Werkfeuerwehr ein, wo ihm unter anderem ein Ruhe- und die Sozialräume zur Verfügung stehen. Außerdem ist der Notfallmanager mit einem Einsatzhandy, einem Funkgerät und einem Einsatzfahrzeug ausgestattet. So kann er im Einsatzfall autark agieren und sich z. B. auf Erkundungsfahrt für Lärm, Geruch oder Immissionen im Umfeld des Chemieparks begeben.
Sie wollen die Menschen kennenlernen, die hinter der Funktion "Notfallmanager" stecken? Dann schauen Sie sich doch einmal hier die Vorstellungrunde der Kollegen an!
Jürgen Groborz
Leiter Standortsicherheit / Abfallmanagement
Tel.: +49 22 33 48-6139
Fax: +49 22 33 48-94-6139
juergen.groborz(at)chemiepark-knapsack.de

Ausführliche Hinweise finden Sie in unserer Broschüre "Sicherheitsvorsorge".