Sicherheit rund um die Uhr

Der Werkschutz der YNCORIS im Chemiepark Knapsack.

Ob Tag oder Nacht, werktags oder Wochenende: Der Werkschutz im Chemiepark Knapsack ist jederzeit im Einsatz. Das Team sorgt dafür, dass Menschen, Anlagen und Abläufe auf dem über 180 Hektar großen Areal sicher bleiben – mit klaren Abläufen, technischem Know-how und einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein. Rund 19 Mitarbeiter*innen kümmern sich täglich um die Sicherheit des Standortes. Zu den Kernaufgaben gehören unter anderem der Betrieb der Werkschutzzentrale als Alarmzentrale des Chemieparks. Dazu zählen auch die Überwachung der sicherheitstechnischen Einrichtungen, Notrufannahme und -weiterleitung, Videoüberwachung, die Zugangs- und Zufahrtskontrollen, die Gefahrgutkontrollen (fast 14.000 jährlich) an den Toren, Kontrollfahrten im Werk und Interventionseinsätze vor Ort. Dabei ist Diskretion genauso gefragt wie Durchsetzungsvermögen. Wer hier arbeitet, braucht einen kühlen Kopf, schnelle Reaktionen und ein gutes Gespür für Menschen. Wie der Arbeitsalltag erlebt wird, zeigen zwei Perspektiven: die von Markus Fröhlich (Teamleiter Werkschutz) und die des damaligen Auszubildenden Robin Wunsch, der seine Ausbildung inzwischen abgeschlossen hat. Beide geben hier mit ihren Antworten einen persönlichen Einblick in Aufgaben, Erfahrungen und Herausforderungen im Werkschutz.

Was bedeutet Sicherheit im Chemiepark für Sie ganz persönlich?
Markus Fröhlich: Sicherheit im Allgemeinen ist für mich weit mehr als nur Regeln und Prozesse – sie ist ein Gefühl und gleichzeitig eine Verantwortung. Sicherheit ist etwas Abstraktes: Jeder Mensch empfindet sie anders. Für den einen bedeutet sie Kontrolle, für den anderen Freiheit von Sorgen. Gerade im Umfeld eines Chemieparks ist Sicherheit aber auch eine konkrete Notwendigkeit. Trotzdem sehe ich sie nicht als reinen Selbstzweck oder als starres Korsett. Sie steht immer in einem Spannungsverhältnis zur Freiheit – zur Bewegungsfreiheit, zur Handlungsfreiheit. Meine Aufgabe ist es, ein Gleichgewicht zu finden: Maßnahmen zu ergreifen, die schützen, aber nicht unnötig einschränken.
Robin Wunsch: Sicherheit bedeutet für mich, dass ich mich auf meine Kolleginnen und Kollegen verlassen kann – und sie sich auch auf mich. Wachsende Verantwortung mit Ruhe und Professionalität zu tragen, gehört für mich genauso dazu.

Wie erleben Sie den Teamgeist im Werkschutz?
Fröhlich: Der Teamgeist im Werkschutz ist aus meiner Sicht sehr ausgeprägt. Gemeinsam mit meiner Kollegin Laura Bungert ist es uns in den letzten Jahren gelungen, ein engagiertes und verlässliches Team aufzubauen. Viele Kolleginnen und Kollegen haben hier ihre Ausbildung absolviert – das stärkt die Identifikation mit dem Beruf und dem Standort.
Wunsch: Ich wurde von meinem ersten Tag an herzlich aufgenommen und habe mich seitdem an der Seite meines Teams immer wohlgefühlt. Ich kann mich auf sie verlassen und weiß, dass sie mir in jeder Situation den Rücken stärken. Eine bessere Chemie hätte ich mir hier nicht vorstellen können.

An welche besondere Situation im Einsatz erinnern Sie sich?
Fröhlich: Spontan fällt mir ein Vorfall vor ein paar Monaten ein: Ein offensichtlich verwirrter LKW-Fahrer ignorierte sämtliche Anweisungen und betrat unbefugt das Werksgelände. Als zwei Kollegen den Mann im Werk antrafen und hinausbegleiten wollten, griff dieser einen Kollegen an. Beide Kollegen haben sehr besonnen reagiert und konnten den Fahrer überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei unter Kontrolle bringen. Der Vorfall hat gezeigt, wie wichtig Erfahrung, Teamarbeit und ein kühler Kopf in solchen Momenten sind.
Wunsch: Für mich war es ein besonderer Moment, als ich Anfang des Jahres mit den Kolleginnen und Kollegen der JAV vor der gesamten Führungsebene der YNCORIS einen Vortrag über die Sorgen und Nöte der jungen Generation halten durfte. Es war zwar ungewohnt, hat mir aber sehr viel Spaß gemacht, und ich würde es jederzeit wieder tun.

Welche Fähigkeiten braucht man Ihrer Meinung nach unbedingt für diesen Job?
Fröhlich: Aus meiner Sicht braucht man für diesen Job vor allem Belastbarkeit, ein hohes Maß an Resilienz und ein starkes Verantwortungsbewusstsein. Wer hier arbeitet, muss ein dickes Fell haben, in kritischen Situationen ruhig bleiben und dabei trotzdem klar und überzeugend auftreten können. Man muss sich mit der Aufgabe identifizieren und wirklich hinter dem stehen, was man tut. Nach außen wirkt der Job oft ruhig – aber gerade das fordert eine ständige innere Wachsamkeit.
Wunsch: Ich finde, in erster Linie muss man gerne mit Menschen arbeiten und gut kommunizieren können. Es ist aber genauso wichtig, ein guter Teamplayer zu sein, da wir nur zusammen als Einheit funktionieren. Immer wieder im täglichen Einsatz Verantwortung zu übernehmen, gehört ebenfalls dazu.

Was motiviert Sie persönlich an Ihrer Arbeit – trotz der Verantwortung?
Fröhlich: Ich habe in dieser Aufgabe meine berufliche Heimat gefunden. Gerade die Führungsverantwortung motiviert mich. Was mich dabei besonders antreibt, ist das Vertrauen, das mir mein Team entgegenbringt. Das ist nicht selbstverständlich und bestärkt mich jeden Tag aufs Neue in dem, was ich tue.
Wunsch: Der Zusammenhalt im Team ist für mich die größte Motivation. Die stetig wachsende Verantwortung im Job bringt mich dabei nicht nur als Sicherheitsmitarbeiter, sondern auch persönlich als Mensch weiter.

Was würden Sie jemandem sagen, der sich für eine Ausbildung im Werkschutz interessiert?
Fröhlich: Wer sich für eine Ausbildung im Werkschutz interessiert, kann sich auf einen abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Beruf freuen. Man arbeitet an der Schnittstelle zwischen Technik, Mensch und Sicherheit. Gleichzeitig sollte man wissen, dass der Job fordernd ist: Schichtdienst, Wochenendarbeit und manchmal Undankbarkeit gehören dazu. Wer damit umgehen kann, findet hier eine Aufgabe mit echtem Mehrwert. 
Wunsch: Man sollte den Schritt unbedingt gehen. Ich habe es nie bereut, diesen Lebensweg eingeschlagen zu haben und eine Ausbildung bei der YNCORIS zu absolvieren. Es geht nicht nur um Sicherheit, sondern auch um den Zusammenhalt untereinander, etwas, was ich persönlich sehr wichtig finde.